Das Lipödem

Als Lipödem bezeichnet man eine krankhafte Fettverteilungsstörung, die oft mit Druckschmerzen und Spannungsgefühlen verbunden ist. Hauptsächlich sind Frauen betroffen. Typisch ist eine meist symmetrische Verteilung von Fettgewebe an Beinen, Po, Hüfte und Armen. In 85 % der Fälle sind hormonelle Veränderungen wie in der Pubertät oder Schwangerschaft der Auslöser. Das weibliche Hormon Östrogen ist für die Vergrößerung und Vermehrung der Fettzellen verantwortlich. Aber auch genetische Veranlagungen können ein Lipödem hervorrufen.

Betroffene nehmen vermehrt Schmerzen und Müdigkeit der Beine nach längerem Stehen oder Sitzen wahr. Im Krankheitsverlauf nehmen die Schmerzen stark zu und können durch steigende Temperaturen oder erhöhten Luftdruck zusätzlich negativ beeinflusst werden.

Leitsymptome sind:

  • körperliche Proportionen, die nicht zum Rest des Körpers passen
  • Neigung zu blauen Flecken
  • Orangenhaut, Cellulite
  • Schmerzende, spannende Arme und Beine
  • Betroffene Körperareale fühlen sich kalt an
  • Symmetrisches Auftreten von Fettpolstern

Stadien:

Man teilt die Krankheit in drei Stadien ein.

Im ersten Stadium haben die Betroffenen meist noch eine glatte Hautoberfläche. Unter der Haut sind jedoch schon kleine Knubbel zu spüren, vor allem an der Oberschenkel- und Knieinnenseite. Man spricht von sogenannten „Reiterhosen“.

Im zweiten Stadium wirkt die Hautoberfläche wellenartig und uneben. Die knotenartigen Strukturen der verdickten Unterhaut sind nun deutlich zu spüren.

Das dritte Stadium zeichnet sich durch eine grobknotenartige Hautoberfläche mit größeren Dellen aus. Die krankhafte Fettzellenvermehrung führt zu einer starken Umfangsvermehrung mit grob deformierten Fettlappen.

Behandlungsansätze:

  • Die manuelle Lymphdrainage ist eine sanfte Technik, die den Lymphfluss anregt, welche zur Behandlung von Ödemen verschiedenster Art dient. Ödeme können beispielsweise angeboren sein, durch eine Venenschwäche oder Operationen entstehen. Ebenso ist die manuelle Lymphdrainage auch Teil der Behandlung eines Lipödems. Die manuelle Lymphdrainage wird von einem ausgebildeten Lymphtherapeuten durchgeführt und oft mit einer anschließenden Kompressionsbandagierung oder Kompressionskleidung kombiniert, um ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen.
  • Die sogenannte Kompressionsbekleidung, z. B.: Kompressionsstrümpfe zählt zu Basistherapie des Lipödems. Je nach Stadium handelt es sich um nahtlose, rundgestrickte Kompressionsstrümpfe (Stadium 1) oder um flachgestrickte Kompressionskleidung (Stadium 2 und 3).
  • Ernährung: Da die Fettzellen des Lipödems nicht allein durch falsche Ernährung zustande kommen, ist es unwahrscheinlich, allein durch die Ernährung die Krankheit in den Griff zu bekommen. Dennoch kann vor allem in frühen Stadien die richtige Ernährung dazu beitragen, dass die Krankheit langsamer voranschreitet oder sich nicht weiterentwickelt. Empfohlen wird zusätzlich leichtes Ausdauertraining. Für Erkrankte ist es wichtig, eine Gewichtszunahme zu vermeiden bzw. ein Normalgewicht zu erlangen. Denn zusätzliches Übergewicht beeinflusst den Verlauf der Krankheit negativ und wirkt sich noch zusätzlich auf die ohnehin schon belasteten Gelenke aus.
  • Operation: Eine weitere Behandlungsmethode ist die Fettabsaugung. Hierbei versucht der Chirurg die kranhaftgebildeten Fettzellen unter Vollnarkose zu entfernen.
  • Psychotherapie/ Selbsthilfegruppen: Die äußerliche Erscheinung des Krankheitsbildes führt zu vielen Betroffenen zu massiven Selbstzweifeln, Depressionen oder Essstörungen. Gezielte Gespräche können helfen, besser mit der Krankheit umzugehen und die Therapie sinnvoll ergänzen.

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